Die digitale Zahnheilkunde hat die Arbeitsabläufe in den Praxen weltweit verändert, indem sie digitale Werkzeuge zur Verfügung gestellt hat, die die Praxisabläufe und die Zusammenarbeit für eine bessere Patientenversorgung erleichtern. So wird das Fräsen am Behandlungsstuhl mit dem CEREC-Workflow dafür geschätzt, dass es ohne konventionelle Abformung und mehrere Termine hervorragende klinische Ergebnisse für die Patienten liefert: Vom Scan des präparierten Zahns bis zur Konstruktion und Fertigung der Krone, Brücke, des Inlays oder Onlays am Behandlungsstuhl können alle Schritte mit dem CEREC-Equipment in der Praxis durchgeführt werden. Seit seiner Einführung im Jahr 1985 hat der CEREC-Workflow das Wachstum und die Effizienz der Praxen vorangetrieben und Zahnärzten mehr Zeit für ihre Patienten verschafft. Mit der kürzlich erfolgten Einführung des dentalen 3D-Drucks, wie z. B. der Primeprint Solution von Dentsply Sirona, haben Zahnärzte nun zusätzliche Möglichkeiten, das Behandlungsangebot in der Praxis zu erweitern – aber worin genau unterscheidet sich ein solches medizinisches 3D-Drucksystem von etablierten digitalen Fertigungstechnologien wie CEREC? Hier sind drei Bereiche, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie über eine Praxiserweiterung mit CEREC oder dem dentalen 3D-Druck nachdenken.
CEREC und 3D-Druck lassen sich zwar beide in den digitalen Praxis-Workflow integrieren, unterscheiden sich aber in der verwendeten Technologie: Das CEREC-System basiert auf der subtraktiven Fertigung, d. h. das gewünschte Objekt, im CEREC-Workflow in der Regel eine Krone, wird durch Abtragen von überflüssigem Material aus einem Block hergestellt. Dieser Fräs- oder Schleifvorgang wird von der Fräseinheit durchgeführt, die den eingefügten Block gemäß dem von der CAD/CAM-Software vorgegebenen Design bearbeitet. Beim zahnmedizinischen 3D-Druck hingegen kommt die Technologie der additiven Fertigung zum Einsatz. Bei diesem Verfahren wird ein 3D-Objekt durch schichtweises Hinzufügen von Material hergestellt. Beide Fertigungstechnologien beruhen auf der digitalen CAD/CAM-Eingabe, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der verwendeten Materialien, die wir im Folgenden erörtern werden.
Wie bereits erwähnt, verwenden CEREC und der dentale 3D-Druck unterschiedliche Fertigungstechnologien. Diese wiederum ermöglichen es, verschiedene Materialien zu verarbeiten: 3D-Drucker verwenden fließfähige Polymerharze zum Aufbau des 3D-Objekts, während die Frässysteme Blöcke aus verfestigten Zirkonoxiden, Glas- oder Hybridkeramiken und PMMA bearbeiten. Mit CEREC kann der Zahnarzt in weniger als 60 Minuten eine endgültige Restauration anfertigen. Die Materialvielfalt des CEREC-Systems gewährleistet, dass der Zahnarzt immer das richtige Material für die jeweilige Indikation der permanenten Restauration auswählen kann – unter Berücksichtigung der erforderlichen Festigkeit und Ästhetik bei gleichzeitiger Langlebigkeit. Vor allem im Frontzahnbereich ist ein natürliches, schmelz- und dentinähnliches Aussehen erforderlich, wofür sich mehrschichtige Blöcke gut eignen. Auf Harz basierende gedruckte Anwendungen weisen dagegen ein eher monochromes Aussehen auf, was ihrer Verwendung als nicht-permanente und wieder entfernbare Anwendungen nicht im Wege steht. Aus den Anforderungen an Festigkeit und Ästhetik lässt sich schließen, dass die aktuellen CEREC-Materialien diese Anforderungen an permanente Restaurationen hervorragend erfüllen.
Seit mehr als 35 Jahren gilt der CEREC-Workflow als Standardverfahren für das Fräsen von Restaurationen wie Kronen, Brücken, Inlays, Onlays und Abutments am Behandlungsstuhl sowie Veneers in der Zahnarztpraxis. In Bezug auf den 3D-Druck ergänzen diese Indikationen die Möglichkeiten von CEREC. Die im 3D-Druckverfahren verwendeten Materialien (Harze) ermöglichen die Herstellung von herausnehmbaren Anwendungen wie Schienen, Voll- und Arbeitsmodellen, individuellen Abdrucklöffeln, Zahnersatz, Provisorien sowie chirurgischen Schablonen für die schablonengeführte Implantatchirurgie. Gedruckte Anwendungen wie Schienen stellen sogar eine gute Ergänzung zu den gefrästen Indikationen dar, da eine Schiene das restaurierte Lächeln gut schützen kann. Beide Technologien bieten Zahnärzten daher gute Möglichkeiten, ihr Behandlungsspektrum zu erweitern. Und da sich die Indikationen ergänzen, können CEREC und 3D-Druck auch kombiniert werden, um die Effizienz und das Wachstum der Praxis zu steigern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl CEREC als auch der dentale 3D-Druck dem Zahnarzt die Möglichkeit bieten, sein Behandlungsspektrum zu erweitern und die Effizienz und Rentabilität seiner Praxis zu steigern. Je nach den Indikationen, die sie anbieten wollen, und den in der Praxis vorhandenen digitalen Arbeitsabläufen kann das eine oder das andere der bessere Weg sein. Darüber hinaus können digitale Workflows schrittweise erweitert werden, so dass jede Praxis jederzeit weitere Geräte und Workflows integrieren kann. Beide Technologien haben eines gemeinsam: Sie bieten den Nutzern die Möglichkeit, ihr internes Portfolio zu erweitern. Die bewährte Frästechnologie und die aufstrebende 3D-Drucktechnologie ergänzen sich perfekt – am besten gemeinsam für eine vollständig digitale Praxisumgebung!